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In DIESEM Beitrag haben wir beschrieben, wie Kohlenhydrate, Fette und Eiweiß im Körper verstoffwechselt werden. Nun geht es darum, warum eine Low Carb Ernährung so viel gesünder für euch ist.

Was passiert im Körper wenn ich mich dauerhaft Low Carb ernähre?

Der Körper benötigt Glukose, um unsere Organe (insbesondere unser Gehirn) mit Energie zu versorgen. Steht unserem Körper nicht mehr ausreichend Glukose zur Verfügung so kann er zunächst Fett in die Energieträger „Ketone“ umwandeln. Diese Umwandlung kann lediglich in der Leber vollzogen werden und ist auch notwendig, da unsere Zellen zu Beginn einer Low Carb Phase Fette noch nicht direkt verstoffwechseln können. Deshalb wird Fett in der Leber zu Ketonen umgewandelt und anderen Organen als Energiequelle zur Verfügung gestellt.  Diese Energie können auch Bereiche des Körpers (bspw. das Gehirn) nutzen, die sonst Glukose benötigen.

Fazit: Alle Körperbereiche die Energie in Form von Glukose benötigen, können problemlos auch Energie in Form von Ketonen verwenden!

Hat sich der Körper dann auf eine dauerhafte Low Carb Ernährung umgestellt (Richtwert: < 50 g KH/ Tag), so können die meisten Körperzellen die Energie direkt aus dem Fett beziehen, auch OHNE den Umweg über die Ketonproduktion der Leber zu nutzen. Während zu Beginn der Umstellung (Kohlenhydrat-) Entzugserscheinungen wie bspw. Kopfschmerzen, Schwindel, etc. auftreten können (die sog. Atkins Grippe), so merken wir davon in der sog. Ketose oder auch nach erfolgter Umstellung trotz niedrigem KH-Konsum nichts mehr. Die Umstellung kann von wenigen Tagen bis zu 2 Wochen andauern. Ihr merkt, dass ihr umgestellt seid wenn ihr keinen akuten Hunger mehr (wie „früher“) empfindet, da der Körper nun übergangslos auf die Energie in euren Fettzellen zugreifen kann und deshalb keine Heißhungerattacken mehr auslöst.

Dieser Effekt einer einmal erfolgten Umstellung geht auch nicht sofort verloren wenn die Kohlenhydrataufnahme etwas erhöht wird. Niemand muss also auf die Pizza beim Betriebsausflug verzichten! Nach einer längeren kohlenhydratreichen Zeit stellt sich der Körper aber wieder auf Kohlenhydrate ein und fordert nach und nach immer mehr. Die gute Nachricht ist, dass eine erneute Umstellung auf LCHF deutlich schneller abläuft als beim allerersten Mal. So kommt man auch nach einem Italienurlaub mit Pizza & Pasta zurück auf die Spur :)

Nach der Umstellung produziert die Leber zwar weiterhin Ketone, da manche Organe das Fette auch weiterhin nicht direkt verstoffwechseln. Insgesamt geht die Ketonproduktion aber deutlich zurück, da viele Zellen nun direkt auf das Fett als Energiequelle zurückgreifen können. (Nicht zu verwechseln ist die Ketose mit der Ketoazidose. Diese ist gesundheitsschädlich und tritt auf, wenn dem Körper über einen langen Zeitraum gar keine Kohlenhydrate bekommt oder diese kann auftreten wenn Diabetes Typ I vorliegt.)

Fazit: Der Körper benötigt viel weniger Kohlenhydrate als wir denken, um gut zu funktionieren. Er kann diese Energie auch aus Fett gewinnen. Hat er sich erst einmal darauf eingestellt, so befindet er sich in der Ketose und kann damit und auch später mit mehr Kohlenhydraten problemlos auf seine Fettreserven zugreifen.

(Vor zu wenig Kohlenhydraten und den Folgen braucht ihr keine Angst zu haben, da es gar nicht so einfach ist auf alle Kohlenhydrate zu verzichten, was ihr ziemlich bald feststellen werdet ;) )

Warum ist eine Low Carb Ernährung gesund?

Warum ist neben Low Carb auch High Fat wichtig?

Viele Low Carb Diäten empfehlen weniger Kohlenhydrate und statt dessen mehr Eiweiß zu essen. Wie wir HIER gesehen haben, ist Eiweiß eigentlich kein Energieträger, kann jedoch bei Überschuss in Glukose umgewandelt werden. Im Körper passiert also verzögert das gleiche wie bei Kohlenhydratkonsum. Es wird Insulin ausgeschüttet und wir haben schneller und stärker wieder Hunger.

Damit das nicht passiert müssen wir die fehlende Energie (aufgrund der Einschränkung des Kohlenhydratkonsums) durch etwas anderes ersetzen. Hier bleibt nur noch Fett übrig. Dadurch kommen wir auf eine ausreichende Energiezufuhr (genügend Kalorien) und der Körper stellt sich nicht auf eine Hungerphase ein. Der Stoffwechsel wird also NICHT heruntergefahren und der Körper stellt sich stattdessen (wie zu Beginn dieses Beitrages beschrieben) auf Fettverbrennung um.

Fazit: Wir müssen genug Energie aufnehmen, damit der Körper unseren Energieverbrauch nicht senkt. Fallen Kohlenhydrate weg, so bleibt nur noch Fett als Energieträger übrig.

Warum soll ich mich Low Carb ernähren, wenn es doch schon früher Kohlenhydrate in Form von Obst, Getreide und Kartoffeln gab?

Gehen wir einmal die einzelnen Punkte der Reihe nach durch:

  • Obst gab es auch früher schon, jedoch nicht in dem Überfluss in dem es heute zur Verfügung steht. Es gab nur die einheimischen Sorten und diese nur einmal im Jahr, wenn die Früchte Saison hatten. In unseren Breitengraden waren das vor allem Äpfel und Beeren (5 – 11 % Kohlenydrate). Saison ist meist gegen Mitte/ Ende des Sommers und im Herbst. In dieser Zeit musste sich der Mensch auf die harten Wintermonate vorbereiten und es war überlebensnotwendig zuzunehmen. (Tipp: In Bezug auf den Vitamingehalt hat Gemüse meist mehr Vitamine als Obst.)
  • Der Beginn der Getreide-Ära beginnt vor etwa vor 7.000 – 10.000 Jahren. Seit dieser Zeit ist die Zahl der unterschiedlichen Sorten und Verwendungsmöglichkeiten kontinuierlich angestiegen. Heute zählt Getreide zu dem Grundnahrungsmittel vieler Menschen. Es enthält mit ca. 60% bis 70% Kohlenhydraten zu den High Carb Lebensmitteln. Interessant ist hier noch der Fakt, dass Brot damals vor allem in Hunger Zeiten populär wurde, da es verhältnismäßig billig und einfach in der Herstellung war und daher ideal für den ärmeren Teil der Bevölkerung, um zu überleben.
  • Kartoffeln gibt es in Europa erst seit dem 16. Jahrhundert. Es gab diese jedoch schon zuvor bei den Inkas in Südamerika und zählte dort zu den Grundnahrungsmitteln. Da Kartoffeln 15 – 20 g Kohlenhydrate auf 100 g enthalten und auch viele, für uns wertvolle Nährstoffe enthalten, vertreten wir die Meinung, dass Kartoffeln in geringen Mengen durchaus gesund sein können. Kartoffeln halten deswegen länger satt, weil sie in Form von Polysacchariden im Darm ankommen und erst in Monosaccharide aufgespaltet werden müssen und dadurch langsamer im Blut ankommen.

Fazit: Wie ihr seht, gab es selbstverständlich schon früher kohlenhydrathaltige Lebensmittel, diese waren jedoch einerseits nur phasenweise verfügbar und andererseits hatten diese einen geringeren KH-Anteil als wir das heute in unserer Ernährung kennen. Kohlenhydratbomben wie Getreide oder puren Zucker (100 % KH) gab es damals noch nicht.

Habt ihr Fragen oder Anregungen für neue Beiträge? Dann meldet euch einfach in den Kommentaren.

Bis bald, eure LaCHFoodies