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Ihr Lieben, endlich schreibe ich diesen Beitrag, den ich schon vor Jahren hätte schreiben sollen. Es geht um die Low Carb Ernährung und deren wunderbare Wirkung auf Menschen mit Neurodermitis.

Ich bin nämlich einer dieser Menschen. Ich habe Neurodermitis seit, ich denken kann und nein, es liegt nicht daran, dass ich als Kind nicht genug im Dreck gespielt habe. ;) Ich bin nämlich in einem kleinen Dorf bei München groß geworden, in dem wir Tag für Tag im Freien und auf den Feldern gespielt haben.

Das große Problem bei Neurodermitis ist nämlich, dass die Ursache dafür noch nicht abschließend geklärt ist. Es gibt natürlich Vermutungen, aber da dabei viele Faktoren eine Rolle spielen, führt das dazu, dass man als Betroffener ständig auf der Suche nach Tipps und Tricks ist, die helfen könnten.

Ich habe für mich mittlerweile herausgefunden, was ich tun kann, um diese chronische Hauterkrankung in den Griff zu bekommen und genau das möchte ich heute mit euch teilen.

Solltest du selbst Tipps haben, die bei dir gut funktioniert haben, schreib sie gerne unten in die Kommentare und hilf damit dem ein oder anderen weiter.

Was ist Neurodermities?

Neurodermitis ist eine chronische Hauterkrankung, die viele Betroffene schon seit ihrer frühesten Kindheit haben. Es macht sich besonders an den Hautstellen bemerkbar, die geknickt sind z.B. in den Kniekehlen oder Armbeugen. Aber auch andere Hautbereiche bleiben davon leider nicht verschont. Ich selbst hatte es z.B. auch ganz stark in den Ohren. Die Haut ist dabei nicht durchgehend kaputt, sondern die Krankheit tritt immer wieder in Schüben auf. D.h., die Haut ist manchmal total angegriffen, während sie zu anderen Zeiten relativ normal funktioniert.

So fühlt es sich für den Patienten an: Die Haut fühlt sich trocken an und juckt ganz fürchterlich. Selbst, wenn man es schafft die Haut nicht aufzukratzen (was natürlich gerade bei kleinen Kindern schwierig ist), nässt die Haut und ist einfach kaputt.

Die Ursache für Neurodermitis ist auch heute noch nicht gänzlich geklärt. Was bei den einen funktioniert, funktioniert bei anderen nicht. Es gibt natürlich einige medizinische Ansätze, die Vermutungen darstellen, aber diese sind bei weitem noch nicht auf alle Fälle anwendbar.

Aus meiner Sicht spielen bei Neurodermitis ganz viele Aspekte eine Rolle: Stress, Ernährung, Bewegung, sonstige Allergien, die mentale Einstellung, usw… Keiner dieser Faktoren ist alleinig schuld an dieser Hautkrankheit und keiner dieser Faktoren könnte die Krankheit alleinig lösen. Das macht diese Krankheit so kompliziert.

Einige Menschen haben allerdings das Glück, dass sich die Haut nach der Pubertät noch einmal verändert und damit auch diese Hautkrankheit verschwindet. Es gibt aber auch Fälle, bei denen Neurodermitis erst im Erwachsenenalter auftritt.

Das ist meine Neurodermitis-Geschichte

Ich habe Neurodermitis schon seit ich denken kann. Im Kindergarten haben mir andere Kinder gesagt, dass das an meinen Armen und an den Beinen komisch ausschaut und im Gymnasium habe ich auch mal lange Sachen getragen, damit man das nicht so sieht. Bei mir hat es sich vor allem an den Armen, Beinen und Ohren bemerkbar gemacht. So gesehen konnte ich die Stellen immer ganz gut kaschieren, bzw. oft war es mir auch einfach egal. Wenn man immer so aussieht, denkt man irgendwann gar nicht mehr so groß darüber nach. Ich bin damit ziemlich selbstverständlich umgegangen und habe zwar ab und zu Fragen bekommen „was das denn ist“, wurde deshalb aber nie gemobbt.

An dieser Stelle auch ein dickes Lob an meine Eltern: Sie haben beide so getan, als sei das ganz normal und nie einen großen Hehl daraus gemacht (natürlich war ich öfter mal beim Arzt, aber das war eben einfach so). Dadurch bin auch ich ganz selbstverständlich damit umgegangen. Das würde ich als Elternteil jedes Mal wieder so machen, denn ich mag mir gar nicht vorstellen, wie sich das anfühlen muss, wenn man von zuhause ständig das Gefühl bekommt, dass etwas nicht stimmt.

Obwohl ich, wenn ich das heute noch beurteilen kann, damals bei sehr guten Ärzten war, die auch experimentierfreudig waren (Änderungen im Lifestyle, Umgang mit Allergien, neue Cremes, etc.), habe ich das als Kind nie in den Griff bekommen.

Im Endeffekt habe ich aber aus meiner Kindheit folgendes in Erinnerung, was gut funktioniert hat: Keine Zitrusfrüchte, wenig Nüsse und natürlich eine ausgewogene Ernährung mit wenig Zucker. Wenn es besonders schlimm war (= ich einen starken Schub hatte), habe ich einige Tage am Stück nur Kartoffelbrei gegessen. Das war wie eine Wunderkur und hat immer funktioniert.

Es gab aber natürlich auch Phasen, wo nur noch die Kortisoncreme geholfen hat. Das war natürlich immer das letzte Notfallmittel, ist aber unglaublich wertvoll, wenn deine Haut unglaublich juckt und du trotz kalter Kompressen und viel frischer Luft einfach nicht mehr klar denken kannst.

Du merkst schon, wir haben viel ausprobiert und uns an dem orientiert, was gut funktioniert hat. Eines habe ich jedoch in meiner Kindheit nie ausprobiert und das hat schließlich den großen Unterschied gemacht…

Fettreich, aber zuckerfrei ernähren wirkt Wunder bei Neurodermitis

Ich hatte mich schon damit abgefunden, dass ich eben Neurodermitis habe und habe darauf gehofft, dass es im Erwachsenenalter verschwindet, denn das ist bei einigen Menschen tatsächlich der Fall. Bis in die Unizeit hinein hat sich aber gar nicht so viel verändert. Mal war es schlimmer, mal weniger schlimm.

Bis sich einiges geändert hat…

…ich habe das Buch Deep Nutrition gelesen. Das ist ein Buch von einer Ärztin, die ein Basketballteam in den USA nur durch eine allumfassende Ernährungsumstellung fit gemacht hat. Ziemlich beeindruckend. Im Endeffekt beschreibt die Ärztin/ Autorin in diesem Buch, wie sich die Menschen früher ernährt haben. Zudem schaut sie sich die Ernährung von Stämmen an, die bisher noch nicht in Kontakt mit industriell hergestellten Lebensmitteln gekommen sind und zieht daraus ihre Schlüsse, die sie in diesem Buch sehr gut darstellt.

Kurz und knapp zusammengefasst ist es z.B. wichtig alles vom Tier zu essen. Die natürliche Ernährung für den Menschen ist sehr viel fettreicher und kohlenhydratärmer, als wir uns heutzutage oft ernähren. Die Menschen hatten früher nämlich gar nicht so viel Kohlenhydrate. Meist kamen die aus den Früchten, die es zeitweise gab. Früchte haben aber bei weitem keinen so hohen Kohlenhydratanteil, wie die heutigen Süßigkeiten, Nudeln, o.ä.

Zudem sind die Lebensmittel heute gar nicht mehr so unglaublich nährstoffreich, wie sie das früher waren. Tiere, die z.B. ihr Leben im Stall verbracht haben, „bringen uns nichts“ platt gesagt, denn ihnen fehlen wichtige Nährstoffe, die wir normalerweise aus dem Fleisch bekommen.

Um all diese Themen geht es in diesem Buch. In Summe kann man die Inhalte so zusammenfassen: Fett ist nicht böse und wenn tierische Produkte, dann hochwertige Produkte von glücklichen Tieren.

Gesagt, getan. Wir haben angefangen, unsere Ernährung entsprechend umzustellen und es wie ein Wunder gewirkt.

Innerhalb weniger Wochen hat sich meine Haut von heute auf morgen gebessert. Das war unglaublich.

Das war übrigens auch der Auslöser für die Lachfoodies. Von so einer tollen Ernährung muss die ganze Welt erfahren. Auf der Suche nach einer bestmöglichen Beschreibung sind wir schließlich auf die Low Carb High Fat Ernährung gestoßen (deswegen steckt LCHF in Lachfoodies). Diese Ernährung beschreibt eigentlich ganz gut, was auch wir geändert haben:

Mehr Fett, weniger Zucker, wenig Getreide und vor allem ausgewogener Essen.

So haben wir angefangen, häufiger Suppen zu kochen, in denen wir einen Knochen mitgekocht haben (im Knochen stecken wichtige Nährstoffe, die beim Kochen in die Suppe übergehen). Wir haben aufgehört, dass Fett am Fleisch abzuschneiden. Wir haben darauf geachtet, woher die Milch kommt (die Tiere müssen auf der Weide stehen), usw.

Das ist schließlich die Ernährung, wie wir sie noch heute verfolgen. Relativ wenig Zucker und Getreide, möglichst viele natürliche Lebensmittel und möglichst hochwertigen Ursprung. Natürlich ist das nicht immer umsetzbar, aber alleine durch das Bewusstsein und das Ändern einiger Elemente, hat sich alles geändert.

Größte Erkenntnis? Fett ist nicht böse!

  • Aus meiner nicht-medizinischen Sicht und reiner Erfahrung, liegt es an folgenden Dingen, dass ich meine Haut mittlerweile sehr gut im Griff habe:
    Ich esse Fett. Das hat auch die Fettversorgung meiner Haut immens geändert. Durch das Fett im Essen ist auch die Haut etwas fettiger. Das ist bei Neurodermitis super wichtig, da die Haut ja häufig so trocken ist, dass sie einfach reißt.
  • Ich esse kaum noch Zucker. Eine zuckerreduzierte Ernährung senkt auch die Entzündungswerte im Körper. Das ist aus meiner Sicht ein ganz großer Teil der Heilung.
  • Die Kombination aus wenig Zucker (Low Carb) und viel Fett (High Fat). Wenn ich nur auf einen der beiden Punkte achte, funktioniert das nicht. Ich habe z.B. als Kind auch nicht übermäßig viel Zucker gegessen und dennoch hatte ich starke Probleme, da das Fett gefehlt hat. Wichtig ist tatsächlich die Kombination.

So schaut es heute aus, 5 Jahre nach der Ernährungsumstellung

Nach wie vor ernähre ich mich moderat Low Carb und achte auf die Herkunft der Lebensmittel. Keine Frage, es gibt mit großer Sicherheit viele Menschen, die das strikter durchziehen und ich kann mit Sicherheit noch sehr viel verbessern (vor allem, was die Herkunft der Lebensmittel angeht), aber es funktioniert wunderbar.

Allerdings ist es auch so, dass die Hautkrankheit wieder kommt, wenn ich mich eine Weile ungesund ernähre und starkem Stress ausgesetzt bin. So habe ich mich z.B. vor einem halben Jahr selbstständig gemacht. Das ist eine super spannende, aber auch sehr stressige Phase, in der ich noch mein Gleichgewicht finden muss. Da ich viel von zuhause arbeite, esse ich mittags nicht immer regelmäßig und auch nicht immer super gesund (ab und zu gibt es einfach mal ein Brot). Das führt dazu, dass ich meine Haut eine ganze Weile wieder stärker gespürt habe.

So langsam pendelt sich das aber alles wieder ein. Ich esse wieder regelmäßiger, achte stärker auf eine LCHF-Ernährung, bewege mich und nehme mir Zeit für den Kopf (Meditation, Yoga, Journaling). Das macht sich unglaublich stark bemerkbar.

Hier noch einmal zusammengefasst, was ich heute mache, wenn die Haut doch mal wieder schlimm wird:

  • Ich reduziere Kohlenhydrate (ich esse dann etwa 30-50g Kohlenhydrate pro Tag).
  • Demzufolge gibt es auch keinen Zucker.
  • Ich erhöhe die Fettmenge durch einen extra Schuss Olivenöl im Salat, in Kokosöl angebratenes Gemüse und fettreiches Fleisch und Fisch.
  • Wenn ich dennoch Lust auf kohlenhydratreiche Lebensmittel habe, greife ich auf natürliche Lebensmittel, wie z.B. Kartoffeln oder Hülsenfrüchte zurück.
  • Ich bewege mich mehr und achte bewusst darauf, an meinem Mindset zu arbeiten, um Stress entgegenzuwirken (auch psychischen Stress).

Wenn ich mich relativ gesund ernähre, kann ich auch an einem Tag in der Woche Süßigkeiten essen, ohne dass sich etwas verändert. Die Haut wird nur dann wieder schlecht, wenn ich einige Wochen am Stück sehr viel Mist esse und mich ungesund ernähre.

Ernährungstipps für Neurodermitiker

Hier findest du eine Übersicht der Ernährungstipps für Neurodermitiker, die für mich ziemlich gut funktioniert haben. Behalte dabei aber im Hinterkopf, dass das bei jedem Menschen ein bisschen anders ausschauen kann und dass weitere Allergien dabei eine große Rolle spielen können.

  • Keine industriell hergestellten Lebensmittel, sprich
    • Keine Farbstoffe
    • Keinen weißen Zucker
    • Keine Fertigprodukte.
  • Keinen übermäßigen Kohlenhydratverzehr:
    • Keine Süßigkeiten
    • Nach Möglichkeit wenig Brot, wenig Nudeln
    • Kohlenhydrate aus natürlichen Quellen essen (z.B. Kartoffeln, Hülsenfrüchte)
  • Bei Obst und Nüssen darauf achten, welche Lebensmittel gut funktionieren.
    • Problematisch sind z.B. häufig Zitrusfrüchte
  • Ausreichend Fett essen!
    • Keine Light Produkte
    • Keine frittierten Produkte
    • …sondern vielmehr ausreichend gesunde Fette essen und z.B. Milchprodukte immer in der Vollfett-Variante kaufen.

Wenn du ein Lebensmittel hast, dass du sehr gut verträgst (bei mir waren es Kartoffeln), kannst du auch einige Tage nur das essen und dann Stückchenweise Lebensmittel dazu nehmen und ausprobieren, was du gut verträgst und was weniger gut.

Aber wichtig: Die mentale Einstellung spielt hierbei auch eine große Rolle. Es bringt nichts, wenn du dich gesund ernährst, dich das aber unglaublich stresst. Du musst für dich einen Lifestyle entwickeln, der sich gut anfühlt und gut umsetzen lässt. Es ist das Allround-Paket, was den Unterschied macht.

Alles in allem ist Neurodermitis super nervig, aber es gibt definitiv schlimmere Krankheiten, die dein Leben weitaus stärker beeinflussen. Lass dich also nicht verrückt machen, falls du selbst betroffen bist. Bleib neugierig und gib die Hoffnung noch nicht auf. Irgendwann findest du einen Lifestyle, mit du deine Haut ganz gut in den Griff bekommst.

In diesem Sinne: Teile gerne deine Neurodermitis-Tipps in den Kommentaren und pass gut auf dich auf.

Die wunderbare Wirkung der Low Carb Ernährung auf Menschen mit Neurodermitis