Wie werden Kohlenhydrate im Körper verarbeitet?
Kohlenhydrate werden in Mono-, Di- und Polysaccharide unterschieden. Diese Bezeichnungen beschreiben die Anzahl der Bausteine der Kohlenhydrate.
Monosaccharide (z.B. Glukose oder Fruktose) werden daher auch Einfachzucker genannt. Diese werden vom Körper ziemlich schnell aufgenommen und lassen daher den Blutzuckerspiegel schnell ansteigen. Anders ist das bei komplexen Kohlenhydraten (Polysacchariden), wie sie z.B. in Stärke enthalten sind. Diese müssen vom Körper erst zerlegt werden und werden daher viel langsamer aufgenommen. Das lässt den Blutzuckerspiegel langsamer ansteiegen.
Damit der Körper die Kohlenhydrate, die er gerade über die Nahrung aufgenommen hat, verarbeiten kann, ist das Hormon Insulin notwendig, damit die Glukose in die Zellen eingeschleust werden kann. Insulin kannst du dir dabei wie einen Schlüssel für die Zellen vorstellen. Durch diesen Vorgang sinkt der Blutzuckerspiegel wieder.
Das „Gegenstück“ zu Insulin ist das Hormon Glukagon. Dieses wird von der Bauchspeicheldrüse ausgeschüttet, wenn der Blutzuckerspiegel sinkt. Dadurch wird Glukose aus der Leber freigesetzt und der Blutzuckerspiegel steigt wieder an.
Wenn du viele einfache Kohlenhydrate isst, steigt der Blutzuckerspiegel ziemlich rasant an und fällt anschließend stark ab. Das sind die Situationen, in denen du Heißhunger bekommst.
Kohlenhydrate, die nicht sofort verbraucht werden, kommen vorerst in Form von Glykogen zu Muskel und Leber, wo sie eingespeichert werden. Sind diese Speicher voll, werden überflüssige Kohlenhydrate in Fett umgewandelt.
Wusstest du, dass auch Ballaststoffe zu den Kohlenhydraten zählen? Sie liefern allerdings keine Energie. Da sie die Nahrungsaufnahme allerdings entschleunigen, bewirken sie dadurch auch, dass dein Blutzuckerspiegel nicht so rasch ansteigt.
Fazit:
Je einfacher der Zucker ist, desto schneller, bzw. steiler steigt der Blutzuckerspiegel an, was schließlich dazu führt, dass du schnell wieder Hunger, ja sogar Heißhunger auf einfache Kohlenhydrate bekommst. Um diesen Prozess zu verlangsamen, ist es hilfreich, komplexe Kohlenhydrate zu essen und auf eine ausreichende Ballaststoffmenge zu achten.
Wie werden Fette im Körper verarbeitet?
Fette bestehen aus Triglyceriden (Glycerin und Fettsäuren). Der eigentliche Energielieferant sind dabei die Fettsäuren.
Anders, als bei Kohlenhydraten wird beim Abbau von Fettsäuren kein Hormon ausgeschüttet. Es entstehen also keine Blutzuckerspiegelschwankungen, wie du sie oben gesehen hast und du bekommst dadurch auch keinen Heißhunger, kurz nach dem Essen. Dadurch ist es bei einer Low Carb High Fat Ernährung einfacher, sich auf das eigene Hungergefühl zu verlassen, denn wenn du Hunger hast, liegt das nicht am Bluzuckerspiegel, sondern dein Körper braucht vielleicht tatsächlich wieder Energie.
Interessant: Einige Lebensmittel schmecken uns mit Fett viel besser, als ohne. Das kommt daher, dass die Vitamine A, D, E und K fettlöslich sind. Das bedeutet, dass sie nur in Kombination mit Fett vom Körper aufgenommen werden können. Es hat also einen Sinn, dass uns bestimmte Lebensmittel mit Fett viel besser schmecken.
Fazit:
Wir benötigen Fette, um zu überleben. Sie sind neben den Kohlenhydraten Energieträger und helfen uns bei der Aufnahme von fettlöslichen Vitaminen (A, D, E, K).
Und was ist mit Eiweiß?
Im Gegensatz zu den Energieträgern Fett und Kohlenhydrate stellen Eiweiße (Proteine) lediglich einen Baustoff dar. Sie können vom Körper nicht sofort in Energie umgewandelt werden. Letzteres passiert nur mit überflüssigen Proteinen. Diese werden vom Körper in Kohlenhydrate und Fette umgewandelt und stellen Energie dar. (So müssen bspw. Diabetiker auch nach Eiweißkonsum Insulin spritzen, da der Blutzuckerspiegel ansteigt. Dies geschieht jedoch aufgrund des Verdauungsvorgangs später als bei direktem Kohlenhydratkonsum.)
Fazit:
Eiweiß ist kein direkter Energieträger. Wir müssen Eiweiß von außen zuführen, da wir nicht alle Aminosäuren autonom herstellen können.
Dieser Beitrag gibt euch einen Überblick über die Verdauung der drei Nähstoffgruppen Kohlenhydrate, Eiweiß und Fett.
Ihr Lieben, großartig erklärt – super verständlich, einfach klasse. Danke!
Schriftlich ist das doch um einiges leichter. ;)
LG Julia
Eiweiß ist kein Energieträger? Das ist falsch! 100 g Eiweiß liefern 400 kcal. Der Körper wandelt Eiweiß bei Bedarf sogar in Glucose um. Das nennt man Gluconeogenese.
Protein ist ein Baustoff, kein Energielieferant. Ein Überschuss an Protein kann jedoch in Glucose umgewandelt werden und darüber als Energie genutzt werden. Wie es oben im Beitrag steht. :)
Hallo zusammen,
eine sehr hilfreiche Seite habt ihr dort :-) Ich hätte eine Frage. Werden Eiweiße und Kohlenhydrate zusammen verdaut oder in verschiedenen Bereichen des Körpers? Dies ist wohl nicht klar bewiesen? (Lob carb Diät, schlank im schlaf…).
Wie lange dauert es bis eiweiss aufgespaltet und umgewandelt wird?
Die Verdauung dauert bis zu 4 Stunden
Wieviel Protein soll man den zusich nehmen pro Tag?
Man sagt etwa 1/4 der täglichen Energie. 1 g Eiweiß entspricht etwa 4,1 kcal. Wenn du 2000 kcal am Tag zu dir nimmst, entspricht das also etwa 120 g Eiweiß. :)
Was passiert mit dem bei einer Nierenkrankheit im Körper eingelagertem Eiweiß? Bleibt es für immer im Körper oder wird es auch, wenn auch langsam, aus dem Körper wieder ausgeschieden?
Essentiell sind Fette und Eiweiß!
Bin froh, das Kohlenhydrate nicht essentiel sind, die kann man sich sparen!!!
Niedrige GI-Gemüse reichen aus für die Versorgung und plötzlich ist man wieder wach!
Echt klasse!
Hi Leute!
Cool Eure Berichte. Weiter so!